Endlich ordentlich essen in Zur Einkehr Solalinden

Die Lage

Nah an München und doch mitten im Grünen. Zwischen Linden, Feldern und Pferdekoppel findet man sich hier in einem Biergarten wieder, der seinesgleichen sucht. Ein Spielplatz am Dorfrand bietet zudem die Möglichkeit, die Kinder vor dem Einkehren noch mal richtig toben zu lassen.

Das Ambiente

Ist man dort, fällt einem natürlich sofort die Bedienung und die Kellner auf. Letztere lassen sich zu Hochbetriebszeiten keinen Stress anmerken. In bayerischer Tracht trägt die Wirtin auch schon mal den ganzen Arm voller Maßkrüge. Genau das was man sich von einem bayerischen Restaurant erwartet. Ein freundlicher Umgangston, in heimischen Dialekt, ist an der Tagesordnung. Holztische, Dirndl, Bierbänke, Steinboden, man fühlt sich wie ein Münchner der bei Freunden isst. "Nomen est Omen" bei diesem Wirtshaus. Wer einkehren möchte, also sich genau in der Mitte zwischen Stammtischkneipe und feinem Restaurant wieder finden möchte, wird hier bei kernigem Ambiente voll auf seine Kosten kommen.

Es stimmt einfach alles. Die Geräuschkulisse, der Geruch, die Farben (auch die der Beleuchtung) und die Deko entsprechen dem (rustikal-ländlichen) Ton. Regional und nachhaltig steht nicht nur auf der Speisekarte.

Das Essen und Trinken

Hier wird frisch gekocht. Das merkt man an den, für Kenner ein Qualitätsmerkmal, langen Wartezeiten. Viele Restaurants werfen tief gekühlte Gerichte in die Pfanne und tischen ihren Gästen nach 5-10 Minuten ein fertiges Gericht auf. Das schmeckt man dann dort auch. Hier ist es anders. Man wartet länger, dafür erhält man auch das, wofür man bezahlt. Nämlich einen schönen Nachmittag bzw. Abend, frisch gekochtes Essen und vor allem eines: Genuss.

Begonnen mit der Vorspeise, kann man sich von derben "Schmalz-Töpferl" über Ziegenkäse bis hin zur fast schon asiatisch angehauchten Kokos-Currysuppe hangeln. Alternativ wäre "Ochsen-Suppn", Tomatenbrot oder eines von vielen anderen Gerichten möglich. Die Auswahl ist mehr als gut und es fällt schwer sich zu entscheiden. Die Salatauswahl ist groß, vegetarischer Beilagensalat, Meeresfrüchte oder Rind gibt es. Allergene sind anständig angegeben.

Versprochen wird einem Fleisch von Vertragslandwirten aus Bayern und Schwaben, mit artgerechter Haltung und ohne Antibiotika. So zahlt man für ein Gericht mit 300 Gramm Schweinerücken knapp 18 Euro. Dafür bekommt man jedoch auch eine "Mahlzeit" und kein "Essen". Wem Schwein nicht zusagt, der kommt mit Jungbullen oder Milchkalb auf seine Kosten. Auch an die Vegetarier ist gedacht. Mit Räucher-Tofu und Halloumi Käse. Fisch, Meeresfrüchte und verschiedene Kombinationen sind möglich. Man ist nicht an die Speisekarte gebunden, sondern kann speisen was man möchte, wie man möchte. Tegernsee Biere, Schneider Weiße, eine Auswahl Alkoholfreies und Weinempfehlung auf das Gericht zugeschnitten runden das Angebot ab.

Die Königsdisziplin ist hier zweifelsohne im Winter das BBQ direkt am Tisch auf 400 Grad heißem Naturstein. Das berühmte "Rothmeyer's Heißer Stein".

Geschmacklich gibt es nicht viel zu sagen außer eines: Es schmeckt und schmeckt und schmeckt. Einziges Limit ist der eigene Appetit. Der Spagat zwischen bürgerlicher fast schon gehobener Küche und rustikal-ländlichem Landgasthaus ist hier exzellent gelungen.

Das Fazit

Jeder der Bayern von seiner besten Seite erleben möchte ist hier richtig. Ob Geschäftsessen, Familienausflug, Einheimischer oder Tourist. Hier kommt man voll auf seine Kosten. Ambiente, Geschmack, Authentizität und Nachhaltigkeit passen und rechtfertigen den Preis. (su)