Die Ost-West-Friedenskirche: Eine Kirche aus Kriegsschutt im Olympiapark
Die Ost-West-Friedenskirche, die sich im südlichen Teil des Münchner Olympiaparks versteckt, ist eine ungewöhnliche Kirche mit einer faszinierenden Geschichte. In den 1950er Jahren errichteten der russische Eremit Timofej Wassiljewitsch Prochorow, auch bekannt als Väterchen Timofej, und seine Frau Natascha ein Wohnhaus mit einer kleinen Kirche aus Kriegsschutt und Fundmaterialien. Das Ensemble umfasst auch einen Obstgarten, eine Kapelle und ein Museum.
Interessanterweise wurde die Stätte illegal erbaut, aber Münchens ehemaliger Bürgermeister Christian Ude genehmigte den Schwarzbau nachträglich. Heute wird die Ost-West-Friedenskirche von der Stiftung Ost-West-Kirche e.V. betreut, die sich um die Pflege des Ensembles kümmert und Führungen anbietet. Der Garten ist täglich geöffnet und lädt dazu ein, die Schönheit und Ruhe der Anlage zu genießen.
Die Ost-West-Friedenskirche wurde bei den Bauarbeiten des Olympiaparks in den 1970er Jahren bewahrt, als das Olympiagelände extra weiter nördlich gelegt wurde, um die kleine Kirche zu erhalten. Die Kirche ist ein Symbol, das den Osten und den Westen und alle Christen versöhnen soll. Die zweite Kapelle ist dem Erzengel Michael gewidmet.
Väterchen Timofej starb im Jahr 2004 im Alter von etwa 110 Jahren (sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt) und wurde auf dem Westfriedhof begraben. Die Ost-West-Friedenskirche ist ein faszinierendes Beispiel für den Glauben und die Kreativität eines Mannes, der aus den Trümmern des Krieges eine wunderschöne Kirche erschaffen hat. (cg)