Die Herz-Jesu-Kirche in München ist ein beeindruckendes Beispiel moderner Architektur und sakraler Kunst. Die Kirche wurde im Jahr 2000 eröffnet und ist die dritte Kirche, die den Namen Herz-Jesu trägt. Der Entwurf stammt von dem Architekten und Künstler Georg Fuchs, der zusammen mit dem Architekturbüro Allmann Sattler Wappner das Projekt realisiert hat.
Die äußere Erscheinung der Kirche ist ungewöhnlich und auffällig. Der Quader aus Glas und Stahl erhebt sich inmitten eines Wohnviertels im Münchener Stadtteil Neuhausen. Die blau eingefärbte Glasfront gibt der Kirche ein futuristisches Aussehen und lässt sie von weitem erkennbar sein. Die Seitenwände sind halbtransparent und lassen das Tageslicht in den Innenraum fallen. Der hölzerne Kubus, der sich innerhalb des Glaskastens befindet, ist von außen nicht sichtbar. Erst beim Betreten der Kirche wird die komplexe Struktur des Gebäudes erkennbar.
Der Innenraum der Herz-Jesu-Kirche ist ein Ort der Besinnung und des Gebets. Das helle Holz der Innenstruktur und des Kirchengestühls schafft eine warme und einladende Atmosphäre. Der Boden im Innenkubus fällt zum Altar hin ab und erzeugt dadurch ein Gefühl der Geborgenheit und Nähe zum Zentrum des Glaubens. Die Orgel, die sich über dem Eingang des inneren Kubus befindet, ist ein wahrer Hingucker und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Das zentrale Element des Altarraums ist der wandhohe metallgewebte Vorhang aus Tombak des Künstlerpaares Lutzenberger + Lutzenberger. Der Vorhang ist an einigen Stellen dichter gewebt, was ihm eine dynamische und lebendige Ausstrahlung verleiht. Durch die Veränderungen in der Lichteinfall erscheint das Kreuz mal heller, mal dunkler als die Umgebung, was eine faszinierende visuelle Wirkung erzeugt.
Ein weiteres interessantes Detail der Kirche ist das Glasfenster im Boden, das einen Blick in den Gemeindesaal freigibt. Das schafft eine Verbindung zwischen der Kirche und den Gemeinderäumen und erzeugt ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft.
Insgesamt ist die Herz-Jesu-Kirche in München ein bemerkenswertes Beispiel moderner Sakralarchitektur. Die Kombination aus Glas, Holz und Metall schafft eine einzigartige Atmosphäre und lädt zur inneren Einkehr und spirituellen Reflektion ein. Besucher sollten sich Zeit nehmen, um die vielen Details und Kunstwerke in der Kirche zu entdecken und sich von ihrer Schönheit und Spiritualität inspirieren zu lassen. (cg)