Badesee Körbaer Teich
Im Mittelalter galt es, Wasser für die Fischzucht anzustauen und in einem der so entstandenen Seen, kann man in Brandenburg auch heute noch den Sommer genießen: Dem Körbaer Teich.
Die Geschichte
Der See ist also kein Naturprodukt, sondern künstlich angelegt. Bei seiner aufregenden Geschichte stört das jedoch kaum. Die Historie des Sees beginnt vor circa 700 Jahren mit den neugekommenen Mönchen in Brandenburg. Um ihre Kloster und Kirchen mit Fisch versorgen zu können, stauten sie den Schweinitzer Fließ - einen Nebenfluss der Elster - und generierten somit ein Becken, was über die Jahrhunderte wuchs und heute als Körbaer Teich bekannt ist. Mehr als ein halbes Jahrtausend später, war der See ein beliebtes Refugium und sommerlicher Rückzugsort für hohe DDR-Funktionäre, die die Nähe zu den nahen Erholungsorten und Wanderwegen schätzten.
Der Badesee heute
Von dem alten Ruhm rund um den Körbaer Teich ist mittlerweile wenig übriggeblieben. Wo einst Gastronomie, Bäder und Freizeitangebote standen, findet man heute viel Leerstand und Verfall. Das Problem des Sees sind die klimatischen Bedingungen. Mehrere Bürgerinitiativen bemühen sich seit Jahren, das von den Wissenschaftlern prognostizierte Schreckensszenario zu verhindern: Das komplette Verlanden.
Der Körbaer Teich ist noch nie besonders tief gewesen. Auch zu seinen Bestzeiten lag seine tiefste Stelle nie unter 2,5 Metern. Der Klimawandel, aber vor allem mehrere Rekordsommer in Folge, waren schließlich dafür verantwortlich, dass man mittlerweile von einem Ufer zum anderen laufen kann. Heute wird der See jedoch mit Grundwasser aus Brandenburg künstlich gespeist, damit Kanufahrten und Tage am See wieder möglich sind. Es ist also leichter Aufschwung in Sicht, dennoch steht der See vor vielen existentiellen Problemen mit unsicherem Ausgang.
Eine weitere Hoffnung der Anwohner und Umweltschützer ist eine Aufnahme in das nahegelegene Naturschutzgebiet. So könnte der Verfall des Sees eventuell noch verhindert werden und er wieder zu alten Bestleistungen aufschließen. Bis dahin entspricht der Badesee in Brandenburg immer weiter seinem Namen: einem Teich. Aber auch an einem solchen lassen sich heiße Sommertage erholsam genießen.
Wunderschöne Umgebung
Auch wenn der einstige Badesee in Brandenburg nicht mehr der Bilderbuch Vorstellung entspricht, gibt es dennoch zahlreiche gute Gründe für einen Besuch. Zwar kann man an heißen Sommern nicht mehr richtig Schwimmen, aber seine Füße im Wasser plantschen lassen, sich am Ufer sonnen und im seichten Wasser Paddeln. Außerdem überzeugt der Körbaer Teich mit atemberaubender Umgebung.
Nicht weit von dem rund 27 Hektar großen Gewässer liegt ein sehr sehenswerter Naturlehrpfad und ein uraltes Hügelgräberfeld aus der Bronzezeit. Insbesondere mit Kindern ist ein Nachmittag am Badesee also stets zu empfehlen. Das niedrige Wasser kann für die Kleinen auch von Vorteil sein und es ist ideal zum Kanufahren oder Paddeln. Außerdem ist Tourismus und Besuch das beste was man tun kann, um dem Badesee und der Region wieder zum Erfolg zu verhelfen. (su)