Richtig Saunabaden - die Regeln

Die heilsame und entspannende Wirkung von Wasser und Wärme wussten bereits die Römer zu schätzen. Sie schufen mit ihrer Therme das Fundament für unsere heutigen Wellness-Oasen. Regelmäßige Thermen- und Saunabesuche tragen zur Entspannung bei und stärken Körper und Seele. Um diese positiven Wirkungen richtig auszuschöpfen, gibt es einige Tipps und Verhaltensregeln zu beachten.

Tipps und Verhaltensregeln in der Therme

Vorbereitung auf die Therme

  • Kleidung spielt in der Therme eine nebensächliche Rolle. Außerhalb des FKK-Bereichs benötigen Sie einen Badeanzug bzw. Bikini, eine gut sitzende Badehose und einen passenden Bademantel.
  • Um Rutsch- und Infektionsgefahren zu vermeiden, sollten Badeschuhe mitnehmen.
  • Denken Sie an ausreichend Wechselhandtücher. In der Therme kann es schwül und nass werden. Neben Bademantel oder Sauna-Kilt darf ein großes Saunatuch nicht fehlen.
  • Die Ausrüstung wird durch Kosmetika wie Shampoo, Duschgel, Bodylotion usw. komplettiert. Ein Föhn wird meist im Duschbereich der Therme zur Verfügung gestellt.
  • Extratipp: Nehmen Sie eine wasserfeste Tasche mit, um Ihre nassen Badesachen nach dem Thermenbesuch zu verstauen.

Tipps für ein gesundes und erholsames Thermalbaden

  • Bevor Sie mit dem Thermalbaden beginnen, sollten Sie Ihren Kreislauf in Schwung bringen. Um Ihren Körper optimal vorzubereiten, können Sie Gymnastikübungen durchführen oder alternativ einige Bahnen im kühlen Bewegungsbecken schwimmen. Nach einem kurzen Abduschen kann der eigentliche Badeablauf beginnen.
  • In einer Therme stehen diverse Becken zur Verfügung, die mit Thermal- bzw. Solewasser befüllt sind. Die Wassertemperaturen sind unterschiedlich. Nutzen Sie die Becken nach aufsteigender Wassertemperatur - von kalt nach warm.
  • Suchen Sie drei bis vier Becken auf und gönnen Sie sich anschließend eine Ruhepause. Der Aufenthalt im warmen Wasser kann anstrengend für den Körper sein. Durch die Wärme des Wassers und die höheren Druckverhältnisse erweitern sich die Blutgefäße. Ausreichend lange Pausen normalisieren diesen Zustand.
  • Nutzen Sie die Pausen für kleine Snacks und füllen Sie Ihren Wasserhaushalt auf. Essen Sie vor dem Bad weder zu viel noch zu wenig.
  • Baden Sie nicht zu lange, um Körper und Organismus nicht zu überlasten. Die ideale Badedauer beträgt etwa 20 Minuten. Wichtig ist, jederzeit auf den eigenen Körper zu hören. Er wird Ihnen zeigen, wann es Zeit für eine Pause ist.
  • Der Besuch der Therme sollte mit einer Ruhepause abgeschlossen werden.
  • Extratipp: Um den Kreislauf anzuregen und die Durchblutung zu fördern, sollte das Thermalbaden durch wechselwarme Bäder ergänzt werden. Suchen Sie nach einem warmen Bad ein Kaltbecken auf oder gönnen Sie sich eine kalte Dusche.

Verhaltensregeln in der Therme

  • Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten sorgt ein Thermenbesuch für pure Entspannung und Erholung. Damit eine angenehme Wohlfühlatmosphäre gewährleistet ist, gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten.
  • Sämtlichen Bereiche der Therme, die sich nach den Umkleidekabinen befinden, sind Barfußzonen. Das Betreten mit Straßenschuhen ist nicht gestattet.
  • Es gehört zum guten Ton einer jeden Therme, sich vor dem Betreten der Thermalbecken abzuduschen. Zudem sollten Sie die Fußdesinfektionsanlagen der Therme in Anspruch nehmen, um Infektionsgefahren zu minimieren.
  • Neben den Hygienevorschriften spielt auch das Thema Rücksichtnahme eine wichtige Rolle. Die anderen Badegäste sollten nicht durch Lärm gestört werden. Vermeiden Sie lautstarke Gespräche und wildes Planschen im Wasser.
  • Mobiltelefone haben in der Therme nichts zu suchen. Ununterbrochen klingelnde Mobiltelefone stören die wohltuende Ruhe.
  • Auf Austausch von Zärtlichkeiten, die über einen Kuss hinausgehen, sollte im gesamten Thermenbereich verzichtet werden. Andere Besucher könnten sich hierdurch belästigt fühlen.

Der Saunabereich

Eine Therme verfügt in der Regel über eine größere Saunalandschaft. Damit Sie das vielfältige Saunaangebot uneingeschränkt genießen können und nicht aus den falschen Gründen ins Schwitzen geraten, möchten wir Ihnen nun die wichtigsten Tipps und Verhaltensregeln für eine optimale Saunanutzung vorstellen.

Verhaltensregeln vor dem Saunabesuch

  • Gehen Sie weder mit leerem Magen noch unmittelbar nach dem Essen in die Sauna. Ihr Körper sollte sich - während Sie in der Sauna schwitzen - nicht mit Hunger und Verdauung beschäftigen. Trinken Sie ausreichend Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte und verzichten Sie auf Alkohol. Ihr Kreislauf wird es Ihnen danken.
  • Vor dem Saunagang ist eine Reinigung des Körpers unerlässlich. Dies befreit die Haut von überschüssigem Talg, öffnet die Poren und verbessert das Saunaergebnis.
  • Trocknen Sie sich nach dem Duschen gut ab. Trockene Haut kommt schneller ins Schwitzen. Nehmen Sie anschließend ein warmes Fußbad. Das warme Wasser erweitert die Blutgefäße und erleichtert zusätzlich das Schwitzen.
  • In den meisten Saunen ist FKK erwünscht. Bikini, Badehose und Badeschuhe sind tabu. Verzichten Sie auch auf Schmuck, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Ein großes Badetuch ist selbstverständlich erlaubt und sinnvoll. Es dient als Sitzunterlage und schützt Ihren Körper beim Verlassen der FKK-Sauna. Achten Sie darauf, dass das Handtuch groß genug ist. Sie sollten mit dem gesamten Körper darauf sitzen und liegen können.
  • Falls Ihnen die FKK-Regelung Hemmungen bereitet, ist ein zweites Handtuch hilfreich.

Verhaltensregeln während des FKK-Saunabads

  • In den meisten Saunen sind Saunaregeln ausgehängt, die eingehalten werden sollten.
  • Betreten Sie die FKK-Sauna unbekleidet bzw. mit einem Handtuch umwickelt. Die Badeschuhe werden vor der Saunakabine ausgezogen. Schließen Sie zügig die Tür, damit nicht zu viel Hitze entweicht.
  • Die Sauna ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Verhalten Sie sich ruhig. Leises Flüstern ist erlaubt.
  • In der Saunakabine befinden sich Bänke, die in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind. Mit steigender Höhe steigt die Temperatur. Sauna-Einsteiger sollten auf den unteren oder mittleren Bänken Platz nehmen. Hier herrschen gemäßigtere Temperaturen.
  • Suchen Sie sich einen Platz, der mindestens 30 cm Sitzabstand gewährt. Setzen bzw. legen Sie sich auf Ihr Badetuch. Achten Sie darauf, dass kein Schweiß auf das Holz gelangt.
  • Auch in der Sauna sollten Zärtlichkeiten auf ein Minimum reduziert werden.
  • Falls Sie sitzend saunieren, legen Sie ihre Beine auf die Bank. So befindet sich der Körper im gleichen Temperaturbereich.
  • Wenn Sie den Saunagang liegend beenden, setzen Sie sich die letzten zwei Minuten aufrecht hin. Bewegen Sie Ihre Beine, um die Durchblutung anzuregen.
  • Wer an Krampfadern bzw. Venenproblemen leidet, sollte eine Sitzposition in der Saunakabine vermeiden. Hier ist es sinnvoll, sich mit leicht erhöhten Beinen auf das Badetuch zu legen. So fließt das Blut besser ab und die Krampfadern werden entlastet.
  • Gewöhnlich dauert ein Saunabad 8 bis 15 Minuten. Diese Zeitspanne sollte nicht überschritten werden. Generell gilt: Hören Sie auf Ihren Körper! Saunieren Sie nur so lange, wie Sie sich wohlfühlen.
  • Den Saunagang können Sie zwei bis dreimal wiederholen.
  • Extratipp: In einer FKK-Sauna auf bekannte Gesichter zu treffen, ist für viele eine Horrorvorstellung. Falls Sie in eine solche Situation geraten, bleiben Sie ruhig. Bedecken Sie die wichtigsten Körperstellen mit Ihrem Handtuch. Grüßen Sie kurz und suchen Sie sich - falls möglich - einen Platz mit ähnlicher Blickrichtung.

Nach dem Saunagang

  • Die FKK-Regel endet üblicherweise in den Aufenthaltsbereichen, Ruheräumen und Restaurants. Hier gilt Handtuch-/ Bademantelpflicht.
  • Es ist Zeit für eine Abkühlung. Ihr Körper braucht jetzt Sauerstoff. Gehen Sie für ein paar Minuten an die frische Luft und atmen Sie ruhig und kräftig aus.
  • Nehmen Sie anschließend eine kalte Dusche. Wichtig ist, dass der erfrischende Wasserstrahl von den Füßen in Richtung Herz geführt wird. Nach der Dusche dürfen Sie gerne ein Abkühlbecken aufsuchen.
  • Gönnen Sie sich zum Abschluss - bzw. zwischen den Saunagängen - eine Ruhepause und suchen Sie die Ruheräume auf. Bitte reservieren Sie keine Liegen, damit auch andere Gäste entspannen können.
  • Während der Ruhephase entfaltet sich die volle Wirkung des Saunaganges. Lassen Sie sich Zeit. Die Ruhepausen zwischen den Aufgüssen sollten mindestens so lang sein wie das Saunabad selbst. Genießen Sie die Ruhe.
  • Trinken Sie nach dem letzten Sauna-Durchgang ausreichend, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.
  • Extratipp: Verzichten Sie nach dem Saunagang auf sportliche Betätigungen. So können Sie die positive Wirkung der Sauna möglichst lange aufrechterhalten und vermeiden ungünstige Kreislaufreaktionen. Eine Massage im Anschluss - beziehungsweise zwischen den Saunagängen - verstärkt die entspannende Wirkung.

Warum FKK in der Sauna sinnvoll ist

Grundsätzlich gehören die Saunen hierzulande zum FKK-Bereich. Dies liegt vor allem in der Hygiene begründet. Badebekleidung besteht meist aus synthetischen Stoffen. Die Materialien würden unter Hitze ausdünsten und schädliche Stoffe verbreiten.

Zudem würde sich in der Badebekleidung Schweiß ansammeln, der später im Thermalbecken ausgewaschen wird. Eine unschöne Vorstellung für jeden Badegast.

Obendrein verhindert die Badekleidung, dass der Schweiß auf der Haut verdunsten kann. Der Körper kühlt nicht richtig aus - der gewünschte Effekt des Saunabesuchs geht verloren. Ein weiterer Aspekt, der für FKK in der Sauna spricht.

Falls Sie sich nicht mit der FKK-Regel anfreunden können, verzichten Sie beim ersten Besuch auf eine gemischte Sauna. Einige Saunaanlagen bieten zudem spezielle Kabinen an, die nicht zum FKK-Bereich gehören. Alternativ leistet ein zusätzliches Badetuch große Dienste.

Fazit

Sie wissen nun bestens über die wichtigsten Verhaltensweisen rund um das Thema Sauna- und Thermalbaden Bescheid. Unsere Verhaltensregeln sind selbstverständlich keine starren Richtlinien. Betrachten Sie die Regelungen vielmehr als Empfehlung, die den Thermen- und Saunabesuch für Sie und für die anderen Badegäste gesünder, erholsamer und wirksamer machen. (su)

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