Alter Wirt Putzbrunn (Landkreis München)

Der Alte Wirt in Putzbrunn ist eines dieser Häuser, das schon von außen den Eindruck macht, als wäre es immer schon da gewesen – und so ist es auch. Das denkmalgeschützte Gebäude mit seiner klassischen bayerischen Fassade, dem geschwungenen Giebel und den grünen Fensterläden ist nicht nur das älteste Gasthaus im Ort, sondern auch ein verlässlicher Anker für alle, die ehrliche Küche, herzliche Bedienung und traditionsbewusste Gastlichkeit schätzen. Innen erwartet einen eine gepflegte Wirtsstube mit dunklem Holz, niedrigen Decken, Zunftzeichen an den Wänden und einem Kachelofen, der besonders im Winter zum Verweilen einlädt. In einem der Seitentrakte befindet sich ein wunderschöner Saal mit Stuckdecken, der häufig für Hochzeiten oder Gemeindeversammlungen genutzt wird. Im Sommer sitzt man im begrünten Innenhof-Biergarten, abgeschirmt vom Verkehr, mit Blick auf das historische Pflaster und die großen Kastanienbäume.

Kulinarisch ist der Alte Wirt tief in der bayerischen Küche verwurzelt. Der Schweinsbraten kommt mit rescher Kruste und wird mit einer kraftvollen, dunklen Soße serviert, dazu ein Kartoffelknödel, der noch die feine Muskatnote aus der Küche mitbringt. Auch das Wiener Schnitzel – vom Kalb, goldgelb paniert und mit echtem Gefühl in der Pfanne ausgebacken – zeigt die Handschrift eines Küchenteams, das sein Handwerk versteht. Vegetarisch wird’s klassisch mit Rahmschwammerl und hausgemachten Semmelknödeln oder saisonalen Spezialitäten wie Bärlauchmaultaschen im Frühjahr oder Kürbisauflauf im Herbst. Auch süße Klassiker wie Apfelkücherl oder Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster stehen regelmäßig auf der Karte. Das Bier stammt vom Hofbräuhaus München, es wird frisch gezapft, sauber eingeschenkt und im Steinkrug serviert, wenn’s draußen heiß ist.

Der Service ist so, wie man ihn sich in einem Wirtshaus dieser Art wünscht: aufmerksam, freundlich, nicht aufdringlich, aber stets zur Stelle, wenn man ihn braucht. Kinder werden mit einem echten Lächeln begrüßt, Ältere mit einem selbstverständlichen Respekt behandelt, und wer einmal zu oft den Hauswein bestellt hat, bekommt ihn irgendwann, ohne gefragt zu werden. Das Publikum ist bunt gemischt, von alteingesessenen Putzbrunner Familien bis zu Geschäftsleuten auf der Durchreise, die sich freuen, wenn sie auf der Terrasse noch ein Platzl ergattern. Der Alte Wirt ist kein Ort für Experimente, sondern ein Rückzugsort für kulinarische Beständigkeit – ein echtes Wirtshaus, wie es früher an jeder Dorfstraße stand und heute nur noch selten zu finden ist. (cg)