Die Geschichte der Glücksspiele ist so alt wie die Menschheit selbst. Würfelspiele waren schon in der Antike beliebt. Heutzutage ist es nicht nur möglich, in Spielcasinos sein Glück zu versuchen, von zu Hause und mobil kann über das Internet in Online Casinos gespielt werden.
Hier werden sämtliche Varianten des Glücksspiels angeboten – Slots, Roulette, Black Jack, Sportwetten und vieles mehr. Wie dieser Vergleich zeigt, gibt es inzwischen immer mehr Anbieter.
Und das Angebot erfreut sich immer größerer Beliebtheit! Während viele Unternehmen und Branchen unter der Corona-Krise und dem Homestaying stark leiden, sieht es bei Online Casinos ganz anders aus.
Deutschland ist der größte Glücksspielmarkt Europas. Lottogesellschaften, Sportwetten- und Casinoanbieter setzen hierzulande nach Daten der Bundesländer 13,9 Milliarden Euro um. Ein Fünftel davon entfällt auf den Schwarzmarkt.
Wir schauen uns im Folgenden die aktuelle Rechtslage an, werfen einen Blick auf die Hintergründe des Online-Casino-Booms und erklären die verschiedenen Spielmodelle und -angebote.
Die bisherige Rechtslage und der Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens 2021
Legal sind Glücksspiele in Deutschland derzeit erst dann, wenn sie von staatlicher Stelle genehmigt werden und die Betreiber über eine entsprechende Lizenz verfügen. Dazu gehören in der realen Welt bspw. die Landesspielbanken oder gewerbliche Automatenaufsteller. Weiter wurden 20 Lizenzen für Sportwettenanbieter in der virtuellen Welt vergeben. Lediglich in Schleswig-Holstein wurden einige Lizenzen an Online-Casinos gewährt, die jedoch nur für das Bundesland galten.
Die Betreiber von Online Spielotheken und Sportwetten offerieren ihre Spiel- und Wettangebote jedoch weiter. Viele Anbieter haben bspw. eine Lizenz aus Malta, Gibraltar oder von der Isle of Man. Der Grund sind die niedrigen Steuern in dem Land und wesentlich geringere Hürden bei der Ausstellung von Lizenzen. Das Finanzamt hierzulande geht leer aus, weil die Steuern für die Einsätze ins Ausland fließen.
Glücksspielbetreiber sahen sich in ihrer Dienstleistungsfreiheit beschränkt und klagten vor den Europäischen Gerichtshof – mit Erfolg. Der EuGH kippte den Passus im Glücksspielstaatsvertrag. Deutschland wurde aufgefordert nachzubessern. Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich die Bundesländer nun auf eine Gesetzesreform geeinigt - ab 01.07.2021 soll der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten. Nun können sich die Glücksspielbetreiber um eine Lizenz in Deutschland bewerben und damit legal operieren. Im Ausland sitzende Anbieter ohne deutsche Lizenz dürfen sich nicht mehr an deutsche Spieler richten.
Eine bundesweit zuständige Behörde soll künftig für die Regulierung des Online-Angebots zuständig sein. Spieler dürfen nicht mehr als 1.000,00 Euro pro Monat über alle Angebote hinweg einzahlen. Die Zahlungsströme sollen zentral überwacht werden. Eine bundesweite Sperrdatei soll Spielsüchtige von allen Spielangeboten abschneiden.
Anbieter müssen zudem ein "automatisiertes System" zur Früherkennung von glücksspielsuchtgefährdeten Spielern nachweisen. Live-Wetten werden künftig deutlich eingeschränkt. Technisch betrachtet soll es ebenfalls Änderungen geben. Es soll den Spielern nicht möglich sein, dass sie bei mehreren Plattformen gleichzeitig eingeloggt sein und dort am Spielgeschehen teilnehmen können.
Der Boom der Online Casinos – raus aus den Schmuddelecken dunkler Kneipen, rein in die Wohnzimmer
Online Casinos gelang es, die eigene Zielgruppe stark zu erweitern. Es gibt immer mehr Menschen, die Interesse haben, in das Spiel einzusteigen und dort ihr Glück zu versuchen – in der Folge stieg auch die Zahl der Online-Anbieter stetig. Dies alles geschieht nicht ohne Grund, denn Online Casinos bieten viele Vorteile und versprechen Spaß und Abwechslung.
Regulierte Online Casinos bieten üblicherweise die gleichen Gewinnchancen und Auszahlungsquoten wie stationäre Spielbanken. Einige Betreiber bieten sogar höhere Rückzahlungsquoten zur Kundengewinnung und –bindung. Bei vielen Anbietern finden sich die Rückzahlungsquoten der einzelnen Spiele auf deren Webseite.
Außerdem besitzen Online-Einrichtungen oftmals eine viel höhere Kundenzahl. Dadurch erhöht sich das Budget, das dem Unternehmen zur Verfügung steht, so dass die Online-Spielbanken auch gewisse Bonusguthaben herausgeben können. Während Spielhallen laut Vertrag lediglich zwölf Spielautomaten anbieten dürfen, gibt es online nahezu unendlich viele Varianten. Ein- und Auszahlungen auf das Spielerkonto sind über alle gängigen Zahlungsarten möglich, wobei in der Regel auch Kryptowährungen akzeptiert werden.
Online Casinos sind immer geöffnet und haben keinerlei Dresscode-Vorgaben, wie Sie in altehrwürdigen Spielstätten (z.B. im Münchener Casino) gelten. Im Online Casino muss keinerlei Kommunikation getätigt werden – Gestresste können einfach entspannen und ihre liebsten Casinospiele genießen. Darüber hinaus haben Online Casinos derartige technologische Fortschritte erfahren, dass Spieler sich in einen Casinosaal „beamen” können, soweit sie über eine Virtual-Reality-Ausrüstung verfügen.
Solange man auf vertrauenswürdigen und lizenzierten Seiten spielt, kann man erwarten, dass es mit modernsten Verschlüsselungstechniken ausgestattet ist. Um Geldwäsche, Untreue und Betrug auszuschließen, sind die Unternehmen, die die Casinos betreiben zudem verpflichtet, die Identität der Spieler über ein KYC-Verfahren zu verifizieren. Die staatliche Regulierung stellt in aller Regel eine wiederkehrende Überprüfung der verwendeten Zufallszahlengeneratoren sicher.
Online-Casinos-Modelle und Spielangebote
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen webbasierten und download-basierten Casinos. Die Spielangebote lassen sich unterteilen in virtuelle Casino-Spiele, die gegen den Computer getätigt werden, und Spiele mit einem sog. Live-Dealer.
Webbasierte Online Casinos laufen direkt über einen Internet-Browser. Das Herunterladen von Software ist hierbei regelmäßig nicht erforderlich. Es muss allerdings eine ausreichende Bandbreite bei der Internetverbindung vorhanden sein, da Töne, Grafiken und Animationen ständig aktualisiert werden müssen.
Bei download-basierten Casinos ist es erforderlich eine spezifische Software herunterzuladen. Diese verbindet sich dann mit dem Service-Provider des Casinos und verwaltet so den Kontakt. Die Programme arbeiten schneller, da sich alle Komponenten des Spiels auf der Festplatte des Spielers befinden und sich nicht ständig aktualisieren. Nachteile sind die zeitaufwendige Erstinstallation und ein Risiko, sich Malware auf das Endgerät zu laden.
Bei virtuellen Casinospielen handelt es sich entweder um virtuelle Umsetzungen von Spielautomaten (sog. Slots) oder um Tischspiele. Der Ausgang eines Spiels ist hier von Daten aus einem Pseudozufallszahlengenerator (PRNG) abhängig, der auf mathematischen Regeln basiert. Diese Daten bestimmen beispielsweise die Reihenfolge von Karten, das Ergebnis eines Würfelwurfs oder den Dreh am Roulette-Kegel.
Live-Dealer-Spiele finden real statt. Sie werden durch einen menschlichen Croupier moderiert und per Livestream übertragen. Der Anbieter benötigt hierbei mehrere Mitarbeiter (Kameraleute, Schiedsrichter, IT-Manager), die im Hintergrund agieren. Neben einem Livestudio gibt es einen Server- bzw. Softwareraum und ein Analysestudio.
Glückspiel – (k)ein gefährliches Spiel?
Etwa 1,2 % der Personen, die an Glücksspielen teilnehmen, haben ein Suchtproblem oder eine Neigung hierzu. Die relativ niedrige Zahl schließt Personen ein, die die nationale Lotterie spielen, wo die Zahl der problematischen Glücksspiele gering ist. Bei Online-Sportwetten mit einem Buchmacher liegt die Quote schon bei 2,5 %, bei Online-Slotmaschinen, Casinos und Bingo bei etwa 9,2 %.
Es gibt viele Programme in den Online-Casinos, die helfen können, gegen die eventuelle Sucht anzugehen. Auch die neue Rechtslage wird zur Suchtprävention und -hilfe beitragen. Das Glücksspiel sollte generell nicht als Möglichkeit gesehen werden, Frust abzubauen. Vielmehr sollten Verantwortungsbewusstsein und Vergnügen im Vordergrund stehen.