Bushcrafting: (über-)leben in und mit der Natur

Klar, das moderne Leben bietet uns viel Komfort und hat unseren Alltag deutlich vereinfacht. Wir haben mehr Zeit für die Dinge, die uns wirklich Spaß machen, und müssen uns nicht allzu sehr um unser Überleben sorgen. Dabei ist es leicht, zu vergessen, dass unser Luxus hierzulande nicht selten auf Kosten der Natur kommt und dass das, was wir heute liebevoll Bushcrafting nennen, vor nicht allzu langer Zeit Alltag war. Ihr fragt euch, was wir meinen? Dann lest weiter. Wir erklären euch, was es mit Bushcrafting auf sich hat und wie ihr dadurch wieder mehr Awareness für die Natur lernen könnt.

Survival? Bushcrafting!

Bushcraft, Bushcraften oder Bushcrafting ist ein Handwerk der besonderen Art: Es geht darum, mit möglichst wenigen Tools und im Einklang mit der Natur zu leben. Ganz gleich, ob ihr dazu für ein paar Tage oder gar Wochen in die Berge Neuseelands reist oder euch (mit Erlaubnis) einen deutschen Wald sucht, ihr entsagt für eine Weile dem modernen Luxus und lernt die Natur hautnah kennen.

Anstatt ein Zelt mitzunehmen, fertigt ihr euch für die Nacht eine DIY- Schlafstätte aus beispielsweise Zweigen und Laub. Campingkocher? Fehlanzeige! Wer warm essen und Wasser zum Trinken abkochen möchte, baut sich ein Lagerfeuer. Wollt ihr eine noch größere Herausforderung, geht ihr auf die Suche nach Bachläufen, Pilzen und Beeren, jagt und fischt – eben ganz wie unsere Vorfahren, als es keine Supermärkte und abgepackten Lebensmittel gab. Aber Vorsicht: In Deutschland dürft ihr nicht einfach jagen oder wildcampen!

Falls ihr noch keine Berührung mit Bushcrafting hattet oder nur wenig bis gar nichts über die Flora und Fauna wisst, solltet ihr es aber zunächst langsam angehen. Beim Bushcrafting geht es nicht darum, sich Hals über Kopf in ein Survival-Abenteuer zu stürzen, sondern sich Schritt für Schritt an die Natur heranzutasten – und sie in vollen Zügen zu genießen.

Interessant zu wissen: Im Gegensatz zum reinen Survival dürft ihr beim Bushcrafting natürlich Outdoor-Ausrüstung benutzen, zum Beispiel Schlaf- und Rucksäcke sowie Messer, Äxte und Feueranzünder. Dazu im nächsten Abschnitt mehr!

Bushcraften für Neulinge: das richtige Equipment

Damit ihr fürs Outdoor-Abenteuer perfekt gerüstet seid, beginnt ihr am besten mit einem bequemen, möglichst ergonomischen und stabilen Rucksack, in dem ihr alles unterbekommt. Nun gilt es zu überlegen, was ihr alles für eure Grundbedürfnisse benötigt:

Essen, Trinken und Wärme

Die solideste und naturnächste Art für Wärme, Licht und die Nahrungszubereitung ist wohl das Lagerfeuer. Ihr werdet merken: Es dauert nicht lange und ihr entwickelt einen Blick dafür, welche Zweige trocken genug sind, um als Brennmaterial zu dienen, und was sich als Zunder eignet. Möchtet ihr die Brandgefahr im Wald minimieren, dann nutzt eine Bushbox. Denkt daran, dass ihr etwas zum Anzünden braucht, etwa Feuerstahl. In einem Topf könnt ihr Wasser abkochen und euer Essen garen; Besteck ist selbstverständlich erlaubt.

Schlaf und Witterungsschutz

Verabschiedet euch vom Zelt – und sagt hallo zu einem Tarp. Für den Anfang ist das wasserdichte Textil ein wunderbarer Regenschutz. Mit einer Isomatte sichert ihr euch gegen Kälte und Feuchtigkeit vom Boden ab, ein Schlafsack hält euch zusätzlich warm. Nach und nach lernt ihr, aus Ästen und Farnen Unterschlupf und Liegefläche zu bauen. Wählt zu Beginn am besten eine trockene und milde Jahreszeit zum Ausprobieren!

Vergesst natürlich nicht die Wechselkleidung, naturverträgliche Hygieneprodukte, ein Erste-Hilfe-Set und euer Handy.

Ist Bushcraft in Deutschland erlaubt?

Grundsätzlich stehen Wälder für Spaziergänge oder zum Pilze- und Beerensammeln (in haushaltsüblichen Mengen) jedem Menschen offen. Was nicht so ohne weiteres geht, sind Jagen, Fischen und Camping. Für die beiden erstgenannten braucht ihr Scheine und müsst euch an saisonale Auflagen halten, das letztgenannte ist nur auf entsprechenden Flächen erlaubt. Möchtet ihr nicht extra ins Ausland reisen, dann holt euch die Erlaubnis vom Waldbesitzer ein, bevor ihr eine oder mehrere Nächte in der unberührten Natur verbringt.

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