Der von Bitkom erstellte Smart City Index 2022 zeigt, welche Städte die smartesten in Deutschland sind. Für das Ranking wurden nur deutsche Städte mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 berücksichtigt. Bewertungen gab es in den Kategorien Verwaltung, Energie und Umwelt, Mobilität, IT Infrastruktur und Gesellschaft.
Hamburg bleibt zum vierten Mal infolge die Nummer 1
Konnte Hamburg etwa im vergangenen Jahr noch vier von fünf Kategorien für sich entscheiden, so gibt es im Jahr 2022 in jeder Kategorie einen anderen Gewinner. Dennoch liegt Hamburg auf Platz 1 - und das bereits zum vierten Mal hintereinander. Wer etwa Bitcoin bei Sparkasse kaufen will, hat in Hamburg durchaus gute Chancen - die Digitalisierung befindet sich hier seit Jahren auf dem Vormarsch. Der Vorsprung auf den zweiten Platz ist aber so gering wie noch nie. Konnte Hamburg eine Punktezahl von 86,1 erreichen, so kommt München auf 85,3 Punkte. Von 100 möglichen Punkten erreichte Dresden 81,6 und landete auf dem dritten Platz.
Die Städte Nürnberg (77,6 Punkte), Aachen (77,3 Punkte) und Düsseldorf (76,6 Punkte) konnten das erste Mal unter die Top 10 rutschen. Im Vorjahr lag Aachen auf Platz 17, Düsseldorf erreichte den 19. Platz und Nürnberg erreichte Platz 16. Berlin, Karlsruhe und Freiburg sind aus den Top 10 rausgefallen.
Achim Berg, der Präsident von Bitkom, betonte, dass keine Stadt im Vergleich zum Vorjahr zurückgefallen ist, das Niveau also überall stieg, jedoch beim Tempo Unterschiede festgestellt wurden.
Das Ranking im Detail
Durch den Smart City Index konnten auch die Stärken der einzelnen Städte ganz klar erkannt werden. Auch dann, wenn es im Gesamtranking keinen Spitzenplatz für die eine oder andere Stadt gab, so waren doch einige Überraschungen dabei: Heilbronn, im Ranking auf Platz 53, konnte etwa im Bereich der Verwaltung überzeugen. Bei der Verwaltung sind auch Duisburg (Platz 41), Heidelberg (Platz 28) und Bonn (Platz 21) sehr gut aufgestellt. Nürnberg konnte mit Blick auf die digitalste Verwaltung Platz 1 einnehmen. Im Bereich Mobilität konnte Nürnberg ebenfalls gewinnen. Besonders stark waren hier Berlin (Platz 3, im Ranking Platz 11), Hannover (Platz 7, im Ranking Platz 24) sowie Osnabrück (Platz 10, im Ranking Platz 15).
Paderborn überzeugte in der Kategorie Energie und Umwelt - im Gesamtranking hat es gerade einmal für Platz 26 gereicht. Ulm (Platz 2, im Ranking auf Platz 16) und Trier (Platz 3, im Ranking Platz 12) konnten hier ebenfalls überzeugen. Zu den weiteren Städten, die im Bereich Energie und Umwelt überzeugen konnten, aber nicht unter die Top 10 gekommen sind, gehören Münster (Platz 18), Oldenburg (Platz 31) sowie Solingen (Platz 35) und Wolfsburg (Platz 42).
Gelsenkirchen, Platz 17 im Ranking, konnte in der Kategorie IT und Kommunikation überzeugen. Auch Kiel (Platz 27) und Lübeck (Platz 25) waren hier die Spitzenreiter. Geht es um die Kategorie Gesellschaft, so liegt Hamburg auf Platz 1. Dahinter liegen Wuppertal (Platz 23), Leipzig (Platz 22) sowie Potsdam (Platz 43).
Welche Regionen haben überdurchschnittlich stark abgeschnitten?
Die Ergebnisse im Smart City Index sind auch abhängig von der Region. Besonders gut schneiden die Städte in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen ab. Auch Hessen und Rheinland-Pfalz liegen klar über dem Durchschnitt. Unterdurchschnittlich fallen die Ergebnisse in den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aus. Zu beachten ist, dass es jedoch Unterschiede bei der Anzahl der Städte gibt: Gibt es in Sachsen gerade einmal drei Großstädte, so sind es in Nordrhein-Westfalen 30. Bundesländer, die weniger als drei Großstädte haben, wurden nicht berücksichtigt.
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Das sind die Top 10 im Detail
- Hamburg (86,1 von 100 Punkten)
- München (85,3)
- Dresden (81,6)
- Köln (79,4)
- Stuttgart (78,1)
- Nürnberg (77,6)
- Aachen (77,3)
- Bochum (77,0)
- Düsseldorf (76,6)
- Darmstadt (75,3)
Der größte Aufsteiger im Gesamtranking ist Oldenburg. Vom hinteren Mittelfeld ging es auf Platz 31 - Oldenburg konnte, verglichen mit dem Vorjahr, 25 Plätze gutmachen (67,2 Punkte). Hannover stieg um 21 Plätze (70,3 Punkte). Boden haben hingegen Rostock (- 28 Plätze), Jena (- 25 Plätze) und Bielefeld (- 19 Plätze) verloren.