FKK-Strände der Nordseeinseln - Ein Online Guide
Nachdem in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts der erste FKK-Verein
in Essen gegründet wurde und weitere deutsche Großstädte diesem Beispiel
folgten, erhielt Nacktbaden an der Nordsee Anfang des 20. Jahrhunderts
einen besonderen Stellenwert. Auf der Insel Norderney wurden damals
Badekarren aus Holz hergestellt. Sie dienten als fahrbare Umkleidekabinen,
um in der Nordsee Badenden das vor fremden Blicken geschützte Ausziehen
der Kleidung zu ermöglichen. 1920 wurde auf Sylt der erste FKK-Strand
an der Nordsee ins Leben gerufen.
Erst in den 1950er Jahren, als
die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs nachgelassen hatten und das
Wirtschaftswunder Deutschland nach vorn brachte, stieg Nacktbaden allmählich
in der Beliebtheit und gesellschaftlichen Akzeptanz. Die ehemalige DDR
erwies sich diesbezüglich in den 1960ern sogar als noch toleranter als
der Westen. An der Ostsee wurden landeseigene Inseln wie Rügen und Usedom
von DDR-Bürgern im Urlaub gern als FKK-Hochburgen genutzt, zumal im
damaligen Osten Deutschlands die allgemeinen Reisemöglichkeiten ins
Ausland sehr eingeschränkt waren.
Für Westdeutsche wurden in den
1970er Jahren die Inseln der Nordsee für das Nacktbaden immer salonfähiger.
Dazu gehörten mit Amrum, Föhr und Sylt die nordfriesischen Inseln genauso
dazu wie die ostfriesischen mit Baltrum, Borkum und Norderney. Spätestens
seit der Wiedervereinigung hat die Zahl der FKK-Anhänger auch an den
Urlaubsorten der Nordsee weiter zugenommen. Das touristische Angebot
in diesem Zusammenhang wird mittlerweile immer größer. Dies gilt seit
Jahren auch für unsere Nachbarstaaten Niederlande und Dänemark. Die
beiden Länder verfügen ihrerseits über zahlreiche FKK-Strände an der
Nordsee, ob es die Wattenmeerinseln Fanö oder Römö auf dänischer Seite
sind oder die fünf niederländischen Inseln Ameland, Schiermonnikoog,
Terschelling, Texel und Vlieland, die die westfriesische Inselkette
bilden.
Die FKK-Plätze auf den Nordsee-Inseln
Nacktbaden auf Amrum
Amrum, südlich von Sylt gelegen, gehört zu den nordfriesischen Inseln
und zum Bundesland Schleswig-Holstein. Auf Amrum befindet sich der Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Läuft man im Watt der Nordsee etwa
acht Kilometer nach Osten, gelangt man auf dem Fußweg zur Nachbarinsel
Föhr.
Bekannt ist die kleinste der nordfriesischen Inseln an der
Nordsee wegen ihres Kniepsands, einer Sandbank, die sich vom Süden bis
in den Norden der Insel erstreckt. Der Anteil der Strandbereiche an
der Gesamtfläche der Insel beträgt mit etwa zehn Quadratkilometer ein
Drittel. Weißer, feinkörniger Sand und das klare Wasser der Nordsee
vermitteln nicht nur FKK-Freunden schönste Urlaubsgefühle.
Amrum: Nebel
Nebel ist eine von insgesamt drei Gemeinden auf der Insel Amrum. Nördlich des gleichnamigen Ortsteils, ungefähr in der Mitte von Amrum, befindet sich ein von der DLRG bewachter FKK-Strand von etwa 500 Meter Länge. Er ist einer von drei ausgeschilderten Strandabschnitten, neben einem Hundestrand und einem Strand für bekleidete Badegäste. Der feinsandige Strand ist sehr gut zugänglich, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auch für die Anfahrt per Auto stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Hinweisschilder informieren über die Standorte der Badeaufsicht, der Toiletten sowie über wichtige Notrufnummern.
Amrum: Norddorf
Norddorf ist eine der drei Gemeinden auf Amrum. Südlich, etwa anderthalb
Kilometer und 15 Gehminuten vom Ortszentrum entfernt, verläuft ein 500
Meter langer FKK-Strand. In unmittelbarer Nähe zum Strand befindet sich
auch ein familienfreundlicher Campingplatz für die Freunde von FKK.
Wie Süddorf gehört dieser Bereich zum Naturschutzgebiet "Amrumer Düne".
Neben dem Strand zum Nacktbaden gibt es auch einen Hundestrand und einen
Bereich für bekleidete Badegäste. Eine Surfschule, Angebote zum Segeln
und mehrere Sportplätze für Ballsportarten laden zu freizeitlichen Aktivitäten
ein.
Amrum: Süddorf / Zeltplatz am Leuchtturm
Südlich von Süddorf, unweit des Leuchtturms, befindet sich ein Campingplatz für FKK-Liebhaber. 170 Zeltplätze stehen dort im Umfeld des Naturschutzgebiets Amrumer Dünen zur Verfügung. Einrichtungen erlauben eine vielfältige sportliche Betätigung wie Volleyball, Badminton oder Yoga und Gymnastik. Ein Spielplatz bietet kleinen Kindern Abwechslung. Der Strand liegt in unmittelbarer Nähe und ist auf diesem Abschnitt unbewacht.
Nacktbaden auf Baltrum
Zum Bundesland Niedersachsen gehört die Düneninsel Baltrum. Sie ist
Teil der ostfriesischen Inselkette vor der Küste des ostfriesischen
Festlands. Mit circa fünf Kilometer Länge und bis zu anderthalb Kilometer
Breite ist sie die kleinste dieser Inseln. Die umgebenden Wattflächen
der Nordsee gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Offiziell gibt es auf der Insel Baltrum nur einen zwei Kilometer langen
flach abfallenden Strand für Sonnenanbeter und Badebegeisterte in Badehose
und Bikini. Liebhaber von FKK müssen sich aber nicht ausgeschlossen
fühlen. In den ruhigeren Ecken abseits des Textilstrands wird Nacktbaden
akzeptiert.
Nacktbaden auf Borkum
Wie Baltrum gehört Borkum zu den ostfriesischen Inseln, sie ist die
westlichste und größte der Inselgruppe und Teil des Nationalparks Niedersächsisches
Wattenmeer. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Insel als Badeort
frequentiert und ist als Nordseeheilbad staatlich anerkannt.
Im Norden
der Insel können Anhänger von FKK inmitten einer weitläufigen Dünenlandschaft
der naturverbundenen Nacktheit frönen. Ein langgezogener und feinsandiger
Naturstrand bietet sowohl Abschnitte zum Nacktbaden als auch Bereiche
für textiltragende Sonnenanbeter. Eine Strandsauna und Plätze für sportliche
Aktivitäten sorgen für Abwechslung. Sanitäre Anlagen sind ebenso vorhanden
wie ein Kiosk und die Möglichkeit, Strandkörbe zu mieten.
Nacktbaden auf Föhr
Föhr gehört zu den nordfriesischen Inseln des Bundeslands Schleswig-Holstein.
Sie ist flächenmäßig die zweitgrößte deutsche Insel der Nordsee und
die größte ohne Verbindung zum Festland. Durch die vor der offenen See
geschützte Lage mit Amrum im Südwesten und Sylt im Nordwesten ist Föhr
auch als "Grüne Insel" für eine vielfältige Flora und Fauna bekannt.
Der Nordwesten der Insel ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches
Wattenmeer.
Wie die Nachbarinseln ist auch Föhr bei vielen Deutschen
als Urlaubsziel sehr beliebt. Ab dem Fährhafen des Nordseeheilbads Wyk
erstreckt sich entlang der Südküste auf einer Gesamtlänge von 15 Kilometer
feinsandiger Strand, der abschnittsweise auch für FKK-Anhänger freigegeben
ist.
Föhr: Nieblum
Der bewachte Strand ist einen Kilometer von Nieblum entfernt. Er ist dort etwa sechs Kilometer lang. Davon ist ein 500 Meter langer Abschnitt zum Nacktbaden reserviert. In benachbarten Abschnitten können Hundebesitzer ihre Tiere austoben oder Drachen steigen lassen. Ein kleines Café lädt zum Verweilen ein, Sportbegeisterte können eine Windsurfschule aufsuchen. Läuft man etwas weiter in Richtung Westen, kann man die Steilküste des "Goting Kliffs" bewundern.
Nacktbaden auf Helgoland
Helgoland liegt knapp 50 Kilometer vor der Westküste Schleswig-Holsteins. Seit die ursprünglich größere Insel 1721 durch eine Sturmflut in zwei Teile zerbrach, besteht Helgoland aus dem Hauptteil und einer durch die Nordsee getrennten Nebeninsel, die als "Düne" bezeichnet wird. Badestrände gibt es am Südstrand der Hauptinsel und am Nordstrand der "Düne". Während der Südstrand relativ windgeschützt ist, kann es am Nordstrand auch mal stürmisch werden. FKK ist nur am Nordstrand möglich.
Helgoland: Nordstrand auf der Helgoländer Düne
Im Osten der Insel befindet sich die Helgoländer Düne auf einer Fläche von etwa 700 mal 1.000 Meter Fläche. Sie wird mit der Fähre angesteuert und verzaubert nicht nur FKK-Anhänger durch einen traumhaften, aber manchmal auch recht windigen Strand. Auf etwa 600 Meter Länge kann jeder selbst entscheiden, ob er sich in einem Textilbereich aufhält oder zum Nacktbaden zurückzieht. Badegäste profitieren von feinem weißem Sand und dem klaren Wasser der Nordsee. Gelegentlich sind in geringer Entfernung Seehunde und Kegelrobben zu sehen, deren Revier in diesem Bereich liegt. Der Strand hat einen Grillplatz, Kiosk, Strandbar und Restaurant. Vom Fährhafen ist er mit dem Auto in etwa zehn Minuten erreichbar.
Nacktbaden auf Juist
Juist gehört zur ostfriesischen Inselkette und liegt in der Nordsee
zwischen Borkum und Norderney. Mit 17 Kilometer ist sie die längste
dieser Inseln, hat aber nur eine Breite von bis zu 900 Meter. Die Dünen
auf der Insel können über 20 Meter hoch werden. Da die Insel autofrei
ist, erkundet man sie am besten mit dem Fahrrad.
Der Strand auf der
nördlichen Seite erstreckt sich über die gesamte Länge der Insel. Er
ist von feinem Sand bedeckt. Strandkörbe können ausgeliehen werden.
Der östliche Strandbereich ist FKK-Anhängern vorbehalten. Es lassen
sich Nacktwanderungen bis zur Ostspitze der Insel machen, wo man kaum
noch einer Menschenseele begegnet.
Nacktbaden auf Langeoog
Langeoog, eine der sieben ostfriesischen Inseln des Landes Niedersachsen,
liegt im Wattenmeer der Nordsee zwischen Spiekeroog und Baltrum, etwa
vier Kilometer vom Festland entfernt. Auf 14 Kilometer erstreckt sich
der Sandstrand, dahinter eine Dünenlandschaft. Im Südwesten der laut
ihrer Namensgebung "langen Insel« befindet sich ein Waldgebiet mit Wegen,
die von Spaziergängern und Fahrradfahrern genutzt werden können. Gelegentlich
kommt einem auch ein Reiter oder eine Reiterin mit Pferd entgegen.
Möchte man als FKK-Anhänger unter seinesgleichen sein, empfiehlt es
sich, den Osten der Insel zu erkunden. Auf etwa sechs Kilometer Länge
kann man dort dem Nacktbaden frönen. Eine offizielle Beschilderung für
textilfreie Bereiche gibt es nicht. Erreichbar ist der Strand über die
Dünenlandschaft am Schloppsee, wo FKK-Freunde auch auf langen Nacktwanderungen
ihre Liebe zur Natur ausleben können. Da die Gezeiten vor der Insel
sehr ausgeprägt sind, betragen die offiziellen Badezeiten am Tag nur
bis zu wenigen Stunden.
Nacktbaden auf Norderney
Norderney ist nach Borkum die zweitgrößte der ostfriesischen Inseln in der Nordsee. Sie erstreckt sich auf einer Gesamtlänge von etwa 14 Kilometer und ist bis zu drei Kilometer breit. Eine Anreise ist per Fähre oder mit einem Linienflugzeug möglich. Im Westen liegt die gleichnamige Stadt, die seit Ende des 18. Jahrhunderts Nordseeheilbad ist. Der Osten der Insel wird von einer Dünenlandschaft dominiert, ihr vorgelagert ist auf der nördlichen Seite ein feinsandiger Strand. Dieser dehnt sich fast über die gesamte Länge der Insel aus. Aufgrund der Gezeiten sind davon jedoch nur etwa drei Kilometer zum Baden geeignet. Geht man am meist gut besuchten Nordstrand der Insel entlang in Richtung Osten, erreicht man nach etwa drei Kilometer den FKK-Abschnitt. Den Besucher erwartet ein sauberer Strand mit in einer ruhigen Umgebung ohne die übliche touristische Hektik. Inmitten der feinsandigen Dünenlandschaft unweit des Leuchtturms bietet sich Naturliebhabern neben dem Nacktbaden die Möglichkeit, eine wärmende Strandsauna aufzusuchen. Wer statt Entspannung lieber sportliche Aktivität sucht, kann dies auf dem Wasser der Nordsee beim Wellenreiten tun. In östlicher Richtung kann die Zeit für ausgiebige Nacktwanderungen genutzt werden.
Nacktbaden auf Pellworm: Hörn
Pellworm gehört zu den nordfriesischen Inseln der Nordsee im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Mit über 40 Quadratkilometer ist sie die drittgrößte der Inselgruppe. Da die Insel etwa einen Meter unter dem Meeresspiegel liegt, wird sie durch einen acht Meter hohen Deich geschützt. Dies ist der Grund, warum es auf Pellworm keinen klassischen Sandstrand gibt. Für die Fahrt mit dem Auto von der Inselmitte zum Strand von Hörn benötigt man ungefähr zehn Minuten. In der Nähe befindet sich ein Leuchtturm, der einen weiten Blick über die Küstenlandschaft ermöglicht. Entlang von 300 Metern können sich Naturisten auf grasbewachsenem Boden ausbreiten, um ihr Nacktsein unbeschwert zu genießen. Strandkörbe sorgen für mehr Behaglichkeit. Sanitäranlagen und Duschen sind ebenfalls vorhanden. Der FKK-Bereich ist für Paare und Familien geeignet, die eine ruhige Atmosphäre zu schätzen wissen. Im ufernahen seichten Wasser der Nordsee und auf einem Spielplatz finden auch Kinder ihren Spaß.
Nacktbaden auf Spiekeroog: Weststrand Spundwand
Die ostfriesische Insel Spiekeroog liegt im niedersächsischen Wattenmeer
der Nordsee zwischen Langeoog und Wangerooge. Sie liegt knapp sechs
Kilometer vom Festland entfernt und gilt als Nordseeheilbad. Die autofreie
Insel ist über eine Fähre erreichbar und hat als einzige der siebenteiligen
Inselgruppe keinen Flugplatz. Mit Einschränkungen ist Fahrradfahren
möglich. Im Vergleich zu anderen Inseln der Nordsee verfügt Spiekeroog
über eine relativ große Wald- und Heidefläche, die ihr - wie Föhr -
den Namen "Grüne Insel" eingebracht hat. Auf der Nordseite erstreckt
sich ein Sandstrand von 15 Kilometer Länge, dahinter eine Dünenlandschaft.
Die Insel Spiekeroog besitzt keine extra ausgewiesenen FKK-Bereiche,
es finden sich aber für Naturisten zwischen den Dünen genügend ruhige
Ecken, um ganz nackt die Sonne zu genießen. Zum Nacktbaden lädt der
Weststrand Spundwand ein, dessen Zugang vorbei am Café Westende führt.
Feiner Sand in einer weitläufigen Naturlandschaft prägen die Umgebung,
in der jeder Erholungssuchende auf seine Kosten kommt.
Der Osten
der Insel ist im Gegensatz zum Westen sehr dünn besiedelt. Entfernt
man sich ausreichend von den Touristenstränden, können hier entlang
der Küste kilometerlange Nacktwanderungen bis ans Ostende unternommen
werden.
Nacktbaden auf Sylt
Sylt ist die größte der nordfriesischen Inseln. Vor der Küste Schleswig-Holsteins und Dänemarks gelegen, verläuft sie auf 38 Kilometer von Nord nach Süd. Ihre maximale Breite beträgt knapp 13 Kilometer. Berühmte Kurorte liegen in Westerland, Kampen und Wenningstedt. Der Strand ist etwa 40 Kilometer lang und nimmt die westliche und nördliche Küste der Insel ein. Verteilt auf mehrere Abschnitte sind fast ein Drittel der Strandflächen für FKK-Anhänger eingerichtet.
Sylt: Hörnum
Der ganz im Süden von Sylt gelegene FKK-Strand von Hörnum ist auf dem Fußweg etwa 15 Minuten westlich vom gleichnamigen Ort entfernt und erstreckt sich auf zwei Kilometer. Er ist bewacht und bietet FKK-Liebhabern auch eine Strandsauna. Wer sich sportlich betätigen will, findet auf dem Strandgelände ein Feld für Beachvolleyball. Für den kleinen und größeren Hunger ist das Strandrestaurant Kap-Horn eine gute Anlaufstelle.
Sylt: Kampen / Buhne 16
Kampen hat sich als einer der ersten Orte auf Sylt seit den 1970er Jahren dem FKK verschrieben. Von Wenningstedt-Braderup ist der Strand von Kampen auf dem Fußweg in etwa 30 Minuten erreichbar, mit dem Auto in ungefähr sieben Minuten. Am durch das gleichnamige Strandlokal als "Buhne 16" bekannten Strandabschnitt sind FKK-Anhänger seit der Eröffnung 1981 gerne unterwegs. Das Areal erstreckt sich auf ungefähr drei Kilometer, ist allerdings per Auto nicht direkt erreichbar. Vom Parkplatz muss man den circa zehnminütigen Fußweg zwischen den Dünen in Kauf nehmen, um den bewachten Strand zu erreichen. Der Hauptstrand ist weitere drei Kilometer lang und den bekleideten Badegästen vorbehalten. Schilder weisen in nördlicher Richtung darauf hin, wo der Strand in den Nacktbereich übergeht. Wer es bequem mag, kann einen Strandkorb ausleihen.
Sylt: List
Drei Kilometer lang ist der feinsandige Strand von List. Wer nicht mit dem Auto anreist, kann einen regelmäßig fahrenden Bus nutzen. Zur Verfügung steht eine wärmende Strandsauna, ein Strandkorbverleih sorgt für erhöhten Komfort. Auf dem weitläufigen Areal bieten diverse Kioske Gelegenheit, Notwendiges einzukaufen. Duschen und Sanitäranlagen sind ebenfalls vorhanden. Der FKK-Abschnitt ist vom Übergang 18 aus zu erreichen. Im Gegensatz zum benachbarten Textilstrand ist dieser Strandbereich teilweise unbewacht.
Sylt: Rantum
Zwei FKK-Abschnitte gibt es entlang der zwölf Kilometer, auf die der Strand von Rantum sich erstreckt. Sie werden mit "Samoa" und "Sansibar" bezeichnet, den gleichen Namen, unter denen die Restaurants in der Nähe bekannt sind. Beide Strandabschnitte sind jeweils etwa zwei Kilometer lang. Das Areal wir bewacht, bietet Einkaufsmöglichkeiten und verfügt über sanitäre Anlagen. Der Bereich "Samoa" erfreut seine Badegäste zusätzlich mit einer Strandsauna.
Sylt: Wenningstedt-Braderup (Dünenwall Nord)
Der vier Kilometer lange Strand nördlich des Ortes bietet Gästen einen Aufenthalt in Badekleidung oder ganz ohne. Weitere Abschnitte bestehen aus einem Hundestrand und einem Surf- und Kiterevier. Das gesamte Areal wird bewacht. Wem die Sonne nicht warm genug ist, der kann eine Strandsauna aufsuchen. Ein Kiosk, ein Strandkorbverleih und Sanitäranlagen vervollständigen den Service.
Sylt: Westerland
Der Strand von Westerland befindet sich südlich des Ortes, etwa 20 Geh- und fünf Autominuten entfernt. Auf sieben Kilometer finden Sonnenanbeter hier feinen Sand und kühlendes Wasser der Nordsee. Nahe dem Restaurant "Oase zur Sonne" an der Nordseeklinik Süd liegt der FKK-Bereich im Abschnitt 4.21. Ein Kiosk und das "Café Seenot" bieten Gelegenheit, Hunger und Durst zu stillen. Aktive Freizeitsportler können im nördlichen Strandbereich dem Surfen frönen.
Nacktbaden auf Dänemarks Inseln Fanö und Römö
Dänen haben, was Nacktbaden am Strand angeht, eine sehr tolerante Sichtweise. Beleg dafür: In Dänemark gibt es kein Gesetz, das Nacktsein in der Öffentlichkeit ausdrücklich verbietet. Wer aber meint, Dänen halten Nacktheit grundsätzlich für etwas Natürliches, der irrt. In öffentlichen Saunen ist der Aufenthalt nur im Badeanzug erlaubt. Die Freizügigkeit gilt nur draußen in der Natur, dort aber in ausgeprägter Weise. An Dänemarks Stränden gibt es nur in touristischen Hochburgen FKK-Bereiche, die als solche extra ausgewiesen sind. An vielen Stränden ist Nacktbaden hingegen so normal, dass nicht gesondert darauf hingewiesen wird. Fanö und Römö sind zwei dänische Wattenmeerinseln der Nordsee, die westlich von Jütland liegen. Beide entstanden durch Anschwemmung von Sand aus der Nordsee und wachsen dadurch jährlich ein paar Meter weiter. Auf Römö macht der Sand 40 Prozent der Inselfläche aus. Im Gegensatz zu Römö ist Fanö nur auf dem Wasser der Nordsee erreichbar. Aufgrund der Windverhältnisse sind beide Inseln zum Kitesurfen und Drachensteigen bestens geeignet. Urlauber genießen in Ferienhäusern und auf Campingplätzen ihren Aufenthalt. Das ruhige Strandleben auf Fanö und Römö bildet einen Kontrast zum Partyleben der knapp 30 Kilometer südlich gelegenen Nachbarinsel Sylt.
Fanö: Søren Jessens
Im Nordwesten der Insel Fanö liegt der Sandstrand von Søren Jessens. Auf einer Länge von zwei Kilometer kann hier das Nacktbaden zelebriert werden. Der Strand ist ein Kilometer breit und wirkt durch die vielen Sandverwehungen und aufgrund der Weitläufigkeit wie eine kleine Wüstenlandschaft. Wer hier nicht faul in der Sonne liegen will, der unternimmt einen ausgedehnten Spaziergang oder gibt beim Kitesurfen Gas - oder er gibt sich der optischen Täuschung eines im Sand segelnden Schiffs hin. So sieht es nämlich aus, wenn ein Schiff auf der Nordsee den nahegelegenen Kanal befährt, um den Hafen von Esberg zu erreichen.
Römö: Sønderstrand
Der Sønderstrand (deutsch: Südstrand) im Süden der Insel gibt FKK-Freunden die Möglichkeit gibt, sich an diesem Ufer der Nordsee ohne Kleidung zu bewegen. Mit dem Auto dürfen Gäste bis an den Strand fahren, das letzte Stück zwischen den Dünen wird je nach Zugang auch auf dem Fußweg zurückgelegt. Da der Strand in der Breite äußerst weitläufig ist, darf er mit dem Auto befahren werden. Im Vergleich zum nördlich gelegenen Textilstrand von Lakolk bevölkern den Sønderstrand relativ wenig Badegäste.
Nacktbaden auf den Inseln der Niederlande
Die Niederlande sind zwar ein recht kleines Land, dafür bieten sie
außer Tulpen und Windmühlen fast 40 FKK-Strände. Die ersten FKK-Vereine
wurden dort schon in den 1930er Jahren ins Leben gerufen. Nach den schwierigen
Jahren des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Anhänger immer weiter.
Mit Callantsoog wurde 1973 der erste offizielle FKK-Strand in den Niederlanden
eröffnet. Seitdem machen viele Niederländer auf den Inseln der Nordsee
Urlaub, wo sie sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite
großflächige Strände mit FKK-Bereichen vorfinden.
Auf den fünf westfriesischen
Inseln Ameland, Schiermonnikoog, Terschelling, Texel und Vlieland ist
ruhiges und entspanntes Nacktbaden problemlos möglich. Auf diesen Inseln
sind die Textilstrände sogar in der Minderheit. Wer will, kann im Hinterland
der Dünen auf einsamen Wanderungen unberührte Natur erleben.
Nacktbaden auf Ameland
Die westfriesische Insel Ameland liegt zwischen Terschelling im Westen
und Schiermonnikoog im Osten. Im Süden befindet sich in einiger Entfernung
das niederländische Festland. Auf der Nordseite erstreckt sich Richtung
Nordsee auf 27 Kilometer der Sandstrand, dahinter die Dünenlandschaft
und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die von Deichen umsäumte Südküste
geht in das Wattenmeer der Nordsee über.
Entlang des Strandes gibt
es Verkaufsstände. Strandkörbe und Sonnenschirme können ausgeliehen
werden, in einigen Bereichen sogar ganze Strandhäuschen für mehrere
Tage. Bevölkerte Abschnitte werden überwacht.
Auf einem acht Kilometer
langen Strandabschnitt östlich von Buren ist Nacktbaden möglich, wenn
man sich abseits der Strandaufgänge aufhält. Je weiter man nach Osten
geht, desto ruhiger wird es. Auf Nacktwanderungen lässt sich die Einsamkeit
des Strandes genießen und ein Rückzug in die Dünen ist jederzeit möglich.
Nacktbaden auf Schiermonnikoog
Schiermonnikoog ist mit 16 Kilometer Länge und vier Kilometer Breite
die kleinste der fünf westfriesischen Inseln. Im Westen ist die Insel
touristisch ausgebaut. Dort gibt es sogar einen kleinen See, der Süßwasser
führt. Auf den Straßen sind nur öffentliche Taxis und Busse erlaubt,
ansonsten kommt man mit einem geliehenen Fahrrad voran. Der Osten der
Insel ist Vogelschutzgebiet und in den Sommermonaten teilweise nicht
zugänglich.
Der Badestrand bildet entlang der gesamten Länge der
Insel das nördliche Ufer zur Nordsee. Durch sich langsam auftürmende
Sandbänke ist der Strand an vielen Stellen bis zu einem Kilometer breit.
Diese Weitläufigkeit erlaubt es FKK-Anhängern, fast die ganze Strandlänge
zu nutzen. Nur der Bereich zwischen Pfahl 2 und Pfahl 7 ist Gästen mit
Badekleidung vorbehalten. Vor allem auf Höhe Reddingsweg kann die Einsamkeit
zum ausgelassenen Nacktbaden genutzt werden. Läuft man von dort aus
weiter, taucht irgendwann ein Kiosk auf, den man lieber mit Badehose
aufsuchen sollte.
Nacktbaden auf Terschelling
Die westfriesische Insel liegt 15 Kilometer nördlich vor der niederländischen
Küste. Das Vorkommen von seltenen Orchideen und Brutplätzen zahlreicher
Vogelarten machen die Insel zu einem Paradies für Flora und Fauna. Ein
breit angelegtes Radwegenetz durchzieht die Dünen- und Waldlandschaft,
aber auch Autofahren ist auf der Insel erlaubt. Der zur offenen Nordsee
gerichtete Strand ist über 30 Kilometer lang und bis zu einem Kilometer
breit. Eine langgezogene Dünenlandschaft folgt dahinter und trennt den
Strand von zumeist landwirtschaftlich genutzten Flächen, die im Süden
durch Deiche geschützt werden. Jedes Jahr im Sommer findet das Oerol
Festival mit Konzerten und Theateraufführungen statt, teilweise dienen
dann auch die Strände als Schauplatz.
Wer abseits der gut besuchten
Strandabschnitte Ruhe und Entspannung sucht, kann auf der Nordseite
der Insel im mittleren Bereich der Strandküste westlich von Pfahl 8
und östlich von Pfahl 12 jeweils einen FKK-Bereich finden, in der Nähe
des Strandpavillons West aan Zee. Ein weiterer Abschnitt folgt östlich
ab Pfahl 18 beim Strandpavillon Heartbreak Hotel.
Nacktbaden auf Texel
Die größte der fünf westfriesischen Inseln liegt unweit des nördlichen Festlands und unterhalb der Nachbarinsel Vlieland. Sie ist die größte Watteninsel der Niederlande. Im Gegensatz zu vielen anderen Watteninseln, die durch Wanderdünen geformt wurden, ist Texel ein Relikt aus Ablagerungen der Eiszeit. An der Ostküste Richtung Watt sind nur von Deichen abgegrenzte kleine Kiesstrände zu finden. In der Inselmitte erstreckt sich der Rommelpot, ein Feuchtgebiet. Texel besitzt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Der Sandstrand erstreckt sich entlang der gesamten Westküste vom Norden bis zur Südspitze über circa 30 Kilometer Richtung Nordsee. Das Hinterland besteht aus weißsandigen Dünen, die sich mit Heide- und Waldgebieten abwechseln.
Texel: Hoornderslag / Den Hoorn
Im südlichen Teil der Insel nahe Den Hoorn Richtung Hoornderslag, etwa sieben Kilometer vom südöstlichen Fährhafen entfernt, liegt ein unbewachter FKK-Strand. Er befindet sich 500 Meter südlich von Pfahl 9 und ist mit dem Auto gut erreichbar. Das Nacktbaden ist nur im Wasser der Nordsee und direkt am Strand erlaubt, nicht zwischen den Dünen. In der Nähe gibt es auch einen Kiosk und einen Strandpavillon. Neben Den Hoorn, im Nationalpark Duinen van Texel, ist auch der von Dünen umgebene FKK-Campingplatz Loodsmansduin zu finden.
Texel: De Cocksdorp
Dieser ausgeschilderte FKK-Abschnitt liegt im Norden der Insel, unweit des gleichnamigen Ortes und des Leuchtturms. Der unbewachte Strand ist zwischen den Pfählen 26,4 und 27,4 zu finden. In der Nähe gibt es einen kleinen Einkaufsladen, ein Strandpavillon befindet sich am Strandübergang Krimweg.
Nacktbaden auf Vlieland
Die westfriesische Insel Vlieland liegt zwischen Terschelling im Nordosten und Texel im Südwesten. Neben ein paar kleinen Wäldern prägen hier vor allem Dünen die Landschaft. Die Sandberge erreichen eine Höhe von bis zu 40 Meter und sind die höchsten der Wattinseln. Die Insel ist autofrei und darf nur mit Sondergenehmigung befahren werden. Ein ausgebautes Radwegenetz erlaubt genügend Mobilität. Wer Ruhe und Natur sucht, kann auf Vlieland einige Plätze finden. Nur unter der Woche muss im westlichen Teil der Insel mit Lärm gerechnet werden. Dort hat die Königliche Luftwaffe der Niederlande ihr Übungsgebiet. Der zur Nordsee gerichtete feinsandige Strand auf der Nordwestseite ist über 12 Kilometer lang, sehr breit und zieht sich hinunter bis ins Naturschutzgebiet Vliehors an der Südspitze der Insel. In den Sommermonaten wird der Strand an den Hauptabschnitten bewacht. Zum Nacktbaden gibt es fast keine abgegrenzten Bereiche, nur in einigen wenigen Abschnitten ist Badekleidung vorgeschrieben, zum Beispiel beim Strandhotel Seeduyn. Auch das Nacktwandern zwischen den Dünen wird toleriert, sofern man sich von öffentlichen Wegen fernhält. Befindet man sich im Norden, nahe des Hafens, kann in den Dünen sogar eine Brauerei (bekleidet) besucht werden. (su)