Eine fulminante Rede von Herbert Kickl beim FPÖ-Neujahrstreffen 2025

Rednerpult mit österreichischer Fahne im Hintergrund

Bildquelle: cg

Einleitung

21.01.2025 - Herbert Kickl, Bundesparteiobmann der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), hielt beim Neujahrstreffen 2025 in Vösendorf eine Rede, in der er auf die jüngsten politischen Entwicklungen in Österreich und international einging. Dabei dankte er den zahlreich erschienenen Anhängern und Sympathisanten sowie den Zusehern über Livestream, betonte seine Freude über die aktuellen Veränderungen auf der innenpolitischen Bühne und stellte zentrale Zukunftsprojekte der FPÖ vor. Im Folgenden wird die Rede detailliert und objektiv zusammengefasst.

Aufbau und Stimmung der Veranstaltung

Kickl eröffnete seine Rede mit einer herzlichen Begrüßung an die versammelten Zuhörer und betonte mehrfach die große Bedeutung der Gemeinschaft. Er zeigte sich sichtlich erfreut über den zahlreichen Andrang in Vösendorf sowie über die vielen Menschen, die das Ereignis über Livestream verfolgten. Die Atmosphäre beschrieb er als emotional aufgeladen, geprägt von Optimismus, Begeisterung und Zuversicht.

Besonders hervorzuheben ist sein Dank an die eigene Anhängerschaft: Kickl bezeichnete die Zusammengehörigkeit und das „riesengroße Volksfest“ als charakteristisch für die Freiheitliche Partei. Sein erklärtes Ziel sei es, die Stimmung des Neujahrstreffens als „Initialzündung“ für politische Inhalte mitzunehmen und das Jahr 2025 mit Energie und Tatendrang anzugehen.

Der Rückblick auf die Entwicklungen der letzten Monate

Im ersten inhaltlichen Teil seiner Rede ging Kickl auf die jüngsten Entwicklungen der österreichischen Innenpolitik ein. Er kommentierte den raschen Zerfall der sogenannten „Zuckerkoalition“ und sprach in diesem Zusammenhang von einem „Knall“ am Jahresanfang, bei dem auch eine politische „Brandmauer“ eingestürzt sei. Dies bezeichnete er sinnbildlich als eine Art freiheitlich-demokratisches „Neujahrskonzert“. Der ehemalige Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sei aus Kickls Sicht lediglich die Symbolfigur eines gescheiterten politischen Systems gewesen.

Seinen unerwarteten, aber letztlich selbst prognostizierten Regierungsbildungsauftrag stellte er als Bestätigung seiner politischen Linie dar. Kickl betonte die Notwendigkeit, dem „falsch verstandenen Denken“ und einer „undemokratischen Suppe“, wie er es formulierte, entschieden entgegenzutreten.

Internationale Beziehungen und das Bild Österreichs

Einen wichtigen Punkt nahm die Frage der internationalen Vernetzung patriotischer Kräfte ein. Kickl stellte klar, dass er und die FPÖ keineswegs isoliert seien. Dies bekräftigte er anhand einer Einladung zur Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump, die er jedoch zugunsten seiner Präsenz beim Neujahrstreffen in Vösendorf ablehnte. Sein Credo sei „Österreich zuerst“ – in Anlehnung an Trumps „America first“. Damit untermauerte er nach eigener Aussage, dass er die Verpflichtung gegenüber dem eigenen Land über jede internationale Einladung stelle.

Abgrenzung von „Russlandnähe“

In diesem Zusammenhang wies Kickl auch die Kritik zurück, die FPÖ pflege eine „Russlandnähe“. Er stellte klar, dass es ihm einzig um die Neutralität Österreichs gehe. Diese sieht er als „verfassungsmäßig“ und verteidigte die Rolle Österreichs als Vermittler und Ort des Friedens. Dabei betonte er, dass er Maßnahmen der Regierung in Bezug auf Sanktionen und die Energiepolitik kritisch sehe, jedoch keine Nähe zu Russland anstrebe.

Innenpolitische Erfolge und Ziele

Im weiteren Verlauf seiner Rede blickte Kickl auf die Wahlerfolge der FPÖ zurück, die laut seiner Darstellung eine fortlaufende Erfolgswelle bilden. Er führte mehrere Wahlen an, bei denen die FPÖ aus seiner Sicht Rekordergebnisse oder historische Bestmarken erreicht habe. Namen wie Harald Vilimsky (für die EU-Wahl), Christoph Bitschi (in Vorarlberg), Norbert Hofer (im Burgenland) und Mario Kunasek (in der Steiermark) nannte er im Zusammenhang mit deren Leistungen und Erfolgen.

Kickl sieht in der FPÖ ein großes „demokratisches Projekt“, das viele Menschen wieder zur Wahl motivieren könne. Er bekundete seine Dankbarkeit gegenüber allen Unterstützern, Wählern und Sympathisanten für den starken Rückenwind. Ebenso machte er deutlich, wie wichtig es sei, das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ zu stärken, das er als Alleinstellungsmerkmal der Freiheitlichen Partei hervorhob.

Regierungsverhandlungen und Kernprojekte

Nach den Wahlerfolgen betonte Kickl die anstehenden Verhandlungen mit der ÖVP über eine mögliche Regierungsbeteiligung „unter einem freiheitlichen Kanzler“. Er erläuterte, dass die FPÖ die Weichen für ein konsequentes Umsetzen freiheitlicher Positionen stellen wolle.

Zentrale politische Schwerpunkte, die er in seiner Rede nannte, umfassen:

  • Asylpolitik: Schließung der Grenzen für „ungebetene Eindringlinge“, Abkehr von einem „Asylsystem als Eintrittskarte in das Sozialsystem“. Kickl will das Asylwesen auf „Schutz auf Zeit“ für wirklich Bedürftige zurückführen.
  • Standortsicherung: Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftspolitik, technologieoffener Ansatz und Kampf gegen eine „zunehmende Bürokratisierung“.
  • Sicherung der Neutralität: Österreich solle eine „Stimme des Friedens“ sein, fernab von militärischen Bündnissen wie der NATO.
  • Familienförderung: Kickl betonte, die traditionelle Familie (Mutter, Vater, Kinder) stehe im Zentrum der Gesellschaft und müsse gestärkt werden.
  • Kritik an „Klimakommunismus“: Eine umweltbewusste Politik sei wichtig, doch Kickl lehnt die von ihm so bezeichneten überzogenen Klimamaßnahmen auf EU-Ebene entschieden ab.
  • ORF-Reform: Er erwähnte am Rande das Ziel, den ORF zu reformieren und die Finanzierung via Haushaltsabgabe abzuschaffen.

Umgang mit dem Budgetdefizit

Ein zentrales Thema der Rede war das von Kickl monierte „Milliarden-Budgetloch“ und die Gefahr eines EU-Defizitverfahrens. Er kritisierte frühere Regierungen, insbesondere die Ampel-Koalition, die seiner Meinung nach notwendige Maßnahmen versäumt und die Öffentlichkeit vor der Wahl über die tatsächliche Wirtschaftslage getäuscht habe.

Kickl vertritt die Auffassung, dass er und sein Team in kurzer Zeit große Erfolge bei der Abwendung eines EU-Strafverfahrens erzielt hätten. Dabei spricht er von einem „Feuerwehreinsatz“, mit dem er die „größten Brände“ löschen konnte. Mit Blick auf mögliche Kritik verwies er auf den „sozialistischen Schuldenapparat“, vor allem in Wien, und betonte das Sparen im Staatsbudget, ohne die Bedürfnisse der österreichischen Bevölkerung aus den Augen zu verlieren.

Ehrlichkeit als politisches Grundprinzip

Einen roten Faden bildete das Thema „Ehrlichkeit“. Kickl stellte die These auf, dass Lügen und Verschleierungen das Vertrauen in die Politik zerstörten. Insbesondere die Corona-Politik der vergangenen Jahre habe aus seiner Sicht gezeigt, wie schnell durch „Manipulation und fehlende Evidenz“ grundlegende Rechte eingeschränkt werden könnten.

Im Bereich Haushaltspolitik forderte er mehr Transparenz und Kritikfähigkeit, etwa gegenüber Vorgaben der Europäischen Union. Er positionierte die FPÖ als Vertreter eines – wie er es bezeichnete – „Kurses der Ehrlichkeit“, der in einen großen Schulterschluss mit der Bevölkerung münden solle.

Gesellschaftlicher Rückblick und Ausblick

Am Ende seiner Rede zog Kickl einen historischen Vergleich zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Er würdigte die Aufbauleistungen früherer Generationen, welche nach härtesten Entbehrungen und mit großem Zusammenhalt das Fundament des heutigen Wohlstands in Österreich geschaffen hätten. Daraus leitete er die Aufforderung ab, nun ebenfalls zusammenzustehen und ein „starkes, stabiles, wiederaufblühendes Österreich“ zu schaffen.

Er hob hervor, dass „jammern nichts nützen“ würde und es vielmehr wichtig sei, entschlossen zu handeln. Die kommenden Herausforderungen beim Haushaltsbudget, der Bekämpfung illegaler Einwanderung und beim Wirtschaftsstandort seien lösbar, wenn Politik und Bevölkerung an einem Strang zögen.

Schlusswort

Abschließend dankte Kickl erneut allen Unterstützern und machte deutlich, dass er in den anstehenden Regierungsverhandlungen konkrete Maßnahmen für Asyl, Wirtschaft, Neutralität, Soziales und Familien durchsetzen wolle. Er bekräftigte seinen Plan, rasch in die Umsetzung zu kommen: „Entscheiden, durchziehen und zusammenhalten“ seien die Kernaufgaben, die er für Österreich in den kommenden Monaten und Jahren sehe.

Die Rede endete mit der Vision einer „guten Zeit für die Familie Österreich“, die nach Kickls Überzeugung eintreten werde, sobald die bestehenden Probleme Schritt für Schritt gelöst seien. Er schloss mit großem Applaus und versicherte, die FPÖ sei bereit, diese Aufgaben anzupacken. (cg)

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