Das dörfliche Fornsbach ist seit seiner Eingemeindung im Jahr 1971 ein Stadtteil des 14.000-Einwohner-Städtchens Murrhardt (Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg). Fornsbach liegt mitten im idyllischen Schwäbisch-Fränkischen Wald unweit von Stuttgart im Nordosten von Baden-Württemberg. In der Gemarkung gibt es mit dem Waldsee Fornsbach einen künstichen See, dessen Entstehungsgeschichte wohl nicht nur für Baden-Württemberg eher Seltenheitswert haben dürfte. Dass der Badesee kein natürliches Gewässer, sondern ein Stausee ist, macht nicht seine historische Besonderheit aus, aber, dass der Stausee nicht aus üblichen Gründen wie etwa Trinkwasserspeicherung, Stromerzeugung oder Flussregulierung angelegt worden ist. Stattdessen war Ziel der Aufstauung einen Badesee zu schaffen, um den Fremdenverkehr in dem kleinen Ort Fornsbach zu fördern. Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts nahm sich eine Gruppe von Fornsbachern den im Nachbarort Kaiserbach gelegenen Ebnisee, ein überaus beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner der Umgebung, zum Vorbild für eine Wirtschafts-Initiative. 34 Fornsbacher gründeten 1928 einen Bürgerverein. Sie bildeten einen Investitionsfonds und setzten den Plan, im sumpfigen Dorfwald einen See aufzustauen, um. In nur knapp einem Jahr wurde ein Badesee mit einer Größe von etwa einem Hektar Größe aufgestaut. Die Einweihung wurde im Frühjahr 1929 gefeiert. Gastronomieeinrichtungen, Tischtennis, Minigolf und Kegelbahn kamen bald hinzu und schufen so rasch ein attraktives Naherholungs-Ziel.
Bis heute zieht der See Ausflügler und auch Dauertouristen aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländern an. Der Waldsee kann unter anderem mit einem Sandstrand und einer großen Liegewiese sowie Sanitäranlagen punkten. Ein Flachwasserbereich ist durch eine Kette abgrenzt. In diesem Sektor können Nichtschwimmer und Kinder ungefährdet planschen. Außerdem wird eine breite Palette an Möglichkeiten angeboten, sich im oder außerhalb des Wassers aktiv zu betätigen. Dazu gehören eine Mini-Eisenbahn, Tretboote, Ruderkähne, Beachvolleyballfeld und ein Spielplatz für die Kleinen. Wanderwege um den Badesee laden zum Spazierengehen durch waldige Natur ein. In der Mitte des Sees ist eine kleine Holzinsel Ziel von Schwimmern. Der bis zu drei Meter tiefe See weist einen eher schlammigen Grund auf. Dadurch ist das qualitativ saubere Wasser vergleichsweise trübe. Die Sicht unter Wasser liegt bei etwa 25 cm.
Gastronomisch ist der Badesee mit der Seeblick-Gaststätte Kulinarium, der Waldseelaube und einem Kiosk gut aufgestellt. Unterkunftsmöglichkeiten am See gibt es auf einem ausgezeichneten, ganzjährig geöffneten Campingplatz. In Nähe des Sees bieten zudem private Unterkünfte, Ferienwohnungen und Hotels weitere Übernachtungsangebote.
Alljährlich lassen die Freunde des Waldsees die Badesaison im Sommernachtsfest Ende August ausklingen. Auch im Winter zieht der dann oft zugefrorene See viele Ausflügler aus Baden-Württemberg an. Nicht als Badeseee, aber als Location für Eisstockschießen und Schlittschuhlaufen. (su)
