München gilt oft als traditionelle Metropole – geprägt von Biergärten, Alpenpanorama und historischen Fassaden. Doch hinter dieser Kulisse entwickelt die Stadt seit einigen Jahren konsequent eine digitale Infrastruktur, die weit über den bayerischen Raum hinausstrahlt. Der Digitale Zwilling München dient als Schaltzentrale für smarte Stadtplanung, während Forschungseinrichtungen an Blockchain-Anwendungen und Kryptografie-Technologien arbeiten. Mit Veranstaltungen wie der BIM World Munich 2025 und Forschungserfolgen am QuSAC-Lab der Universität der Bundeswehr zeigt die Stadt, dass sie längst zu den innovativen Digitalstädte Deutschlands zählt.
Der Digitale Zwilling als Fundament der Smart City
Seit 2019 arbeitet München an einem umfassenden Digitalen Zwilling, der die Stadt in 2D und 3D digital abbildet. Grundlage bildet die Urban Data Platform, die Geodaten, Sensordaten und Echtzeitinformationen bündelt. Damit können nicht nur städtische Ämter, sondern auch Bürgern und Forschungseinrichtungen Szenarien simulieren. Fragen wie „Welche Auswirkungen hätte eine neue Buslinie?“ oder „Wie verändert sich die Temperatur in einer dicht bebauten Straße?“ lassen sich so auf Basis realer Daten beantworten.
Die Stadt nutzt den Digitalen Zwilling in Bereichen wie Verkehrsplanung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung. Besonders wichtig ist der Einsatz bei der Erkennung sogenannter urbaner Hitzeinseln, die angesichts des Klimawandels in Städten eine immer größere Rolle spielen. Bereits 2020 wurde der Digitale Zwilling als Daueraufgabe in die Verwaltung integriert, was ihn von vielen Pilotprojekten in anderen Städten unterscheidet.
Die Urban Data Platform stellt dabei die zentrale Datendrehscheibe des Digitalen Zwillings dar. Mit ihr werden ehemals separierte Insellösungen zu einem gemeinsamen Ökosystem der Stadt vernetzt. Die Stadtverwaltung kann damit ihre Prozesse digitalisieren und erhält Innovationsräume, um neue Wege beschreiten zu können. Veränderungen werden im Vorfeld visualisiert und Bürger sind besser in Entscheidungen eingebunden (Quelle: https://muenchen.digital/projekte/digitaler-zwilling.html).
Parallel ist München Teil des Projekts Connected Urban Twins, das zusammen mit Hamburg und Leipzig im Rahmen der Initiative „Smart Cities made in Germany“ gefördert wird. Mit einem Fördervolumen von 32,4 Millionen Euro entwickelt CUT eine offene Datenplattform, die Bürgern den Zugriff auf digitale Stadtmodelle erleichtert und Beteiligungsprozesse unterstützt. Damit gehört München zu den bundesweiten Vorreitern im Bereich Smart City.
BIM World und Kryptografie-Erfolge
2025 zeigt sich deutlich, dass München nicht nur Pilotprojekte betreibt, sondern auch im internationalen Fachdialog präsent ist. Am 14. August wurde offiziell die BIM World Munich 2025 angekündigt, die am 26. und 27. November im International Congress Center München stattfinden wird. Über 200 Aussteller und rund 8.000 Fachgäste werden erwartet. Im Mittelpunkt stehen Anwendungen des Building Information Modelling und digitale Zwillinge im Bauwesen, etwa für Infrastrukturprojekte oder nachhaltiges Facility Management. Ergänzt wird die Messe durch Start-up-Wettbewerbe sowie die Verleihung des BIM-Preis Bayern, der innovative Projekte auszeichnet.
Nur einen Tag zuvor meldete das QuSAC-Lab der Universität der Bundeswehr München einen großen Erfolg: Drei wissenschaftliche Arbeiten aus München wurden für die renommierte internationale Konferenz ASIACRYPT 2025 angenommen, die im Dezember in Melbourne stattfinden wird. Damit unterstreicht München seine Rolle als Standort für Spitzenforschung in Kryptografie – ein Bereich, der nicht nur für sichere Kommunikation, sondern auch für Blockchain- und Smart-City-Anwendungen von zentraler Bedeutung ist.
Vom Bildungsnachweis bis zu Start-ups
Während der Digitale Zwilling bereits fest etabliert ist, steckt der Einsatz von Blockchain-Technologien in der Stadtverwaltung noch in den Anfängen. Dennoch entstehen rund um Universitäten, Forschungseinrichtungen und Start-ups spannende Ansätze.
Ein Beispiel ist das Netzwerk Digitale Nachweise, an dem auch Münchner Institutionen beteiligt sind. Ziel ist es, Bildungs- und Arbeitsnachweise über Blockchain fälschungssicher, interoperabel und europaweit nutzbar zu machen. Ergänzt wird dies durch Projekte wie das Fraunhofer Blockchain-Labor, das u. a. an „Blockchain for Education“ arbeitet, sowie die Plattform Bloxberg, die von der in München ansässigen Max-Planck-Gesellschaft mitgegründet wurde.
Darüber hinaus bietet das Munich Urban Colab als Innovationshub Raum für Pilotprojekte von Start-ups, die Blockchain-Technologien in den Bereichen Mobilität, Finanzen oder digitale Bürgerbeteiligung erproben. Die Nähe zu großen Konzernen wie Siemens oder Allianz schafft ein Ökosystem, das Forschung, Praxis und unternehmerische Umsetzung miteinander verknüpft.
Weltweit zeigen sich die Potenziale deutlich: Im Finanzsektor werden auf Blockchain-Basis zunehmend digitale Anleihen und Wertpapiere ausgegeben, im Bereich Zahlungen und Krypto-Handel nutzen Plattformen täglich Millionen Transaktionen, die durch die dezentrale Infrastruktur abgesichert sind. Ein weiteres wachsendes Feld ist das „Provably Fair Gaming“, bei dem Blockchain-basierte Zufallsmechanismen im iGaming-Bereich eingesetzt werden, um die Fairness von Spielen transparent und überprüfbar zu machen.
Krypto-Casinos bieten durch Blockchain-Technologie und „Provably Fair“-Systeme ein hohes Maß an Sicherheit und nachweisbar faire Spiele, wobei viele Anbieter über gültige Lizenzen verfügen – mit anonymen Transaktionen, schnellen Auszahlungen und globalen Spielmöglichkeiten (Quelle: https://bikesale.de/krypto-casinos).
Darüber hinaus gilt auch die Lieferketten-Nachverfolgung als Paradebeispiel: Unternehmen wie IBM Food Trust oder Maersk dokumentieren Warenströme über Blockchain, um Manipulation auszuschließen und Verbrauchern mehr Transparenz zu bieten.
Münchens Innovationsmotor
Die Verbindung von traditioneller Stadtstruktur mit modernster Technologie macht München zu einem besonderen Standort. Der Digitale Zwilling ermöglicht datengestützte Entscheidungen, die in Bereichen wie Stadtentwicklung und Klimaanpassung unmittelbare Wirkung entfalten. Die BIM World Munich im November rückt die Stadt zusätzlich in den Fokus der internationalen Fachwelt. Und die Kryptografie-Forschung am QuSAC-Lab beweist, dass München auch in hochspezialisierten Zukunftstechnologien ganz vorne mitspielt. Blockchain-Initiativen in Bildung und Forschung ergänzen das Bild.

